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Aktualisiert am 02.02.2017 - 14:19 Uhrin Alternative InvestmentsLesedauer: 2 Minuten

Erneuerbare Energien als Sachwertanlagen für Institutionelle „Im Biogasbereich haben wir Eigenkapitalrenditen von 11 oder 12 Prozent“

Ingo Töpfer, Geschäftsführer von Blue Investors
Ingo Töpfer, Geschäftsführer von Blue Investors

DAS INVESTMENT: Hat die Windkraft in Deutschland noch Ausbaupotenzial?

Ingo Töpfer: Ja. Eine Studie des Umwelt-bundesamts kam 2014 zu der Erkenntnis, dass fast 14 Prozent der deutschen Fläche für eine solche Nutzung interessant sind. Faktoren wie Lärmschutz und naturräumliche Gegebenheiten wurden berücksichtigt. Allein im Onshore-Bereich ergibt sich für die Windkraft ein mögliches Potenzial von rund 1.200 Gigawatt – im Moment sind nur rund 40 Gigawatt installiert.

Zusätzlich dürfte das Thema Energiespeicherung wichtig sein.

Das stimmt. Bei Wind- und Solaranlagen wird die Energiespeicherung wegen der Grundlasterfordernisse eine zentrale Rolle einnehmen. Die Forschungsförderung für Energiespeicherung steht mittlerweile im Fokus. Hier werden sich interessante Investitionsfelder ergeben.

Ist nach der Neuregelung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes die Investition in Neuanlagen nur noch für Großinvestoren relevant?

Nein. Richtig ist sicherlich, dass in Zukunft Bestandsanlagen aufgrund ihrer EEG-Vergütung und der Laufzeiten spezielle Konditionen bieten. Doch wir fassen staatliche Förderung nur als On-Top-Faktor auf, Investitionen sollten sich auch ohne diese rechnen. Mit einem guten Netzwerk und einem guten Marktzugang findet man genügend Möglichkeiten. Wir begreifen uns hier als Perlentaucher.

Wo bieten sich konkret Effizienzsteigerungen an?

Hier sehen wir etwa Biogasanlagen als attraktiv an. Denn die Alternative zur reinen Verstromung ist die Aufbereitung von Biogas zu Bio-Methan, das man ins Gasnetz einspeisen kann. Ein anderes Beispiel: Wir haben im vergangenen Jahr ein 2012 erstelltes Pelletwerk für 15 Prozent des ursprünglichen Baupreises erwerben können und errichten dort einen Energiepark. Wir schaffen zusätzliche Speicher- und sogenannte Power-to-heat-Kapazitäten, mit denen man überschüssigen Strom aus den Netzen in Wärme umwandeln kann.

Zu Ihren Partnern zählen Versicherungen. Welche Risiko-Rendite-Profile verlangen diese?

Für diese Zielgruppe bietet es sich an, in einem Portfolio Frühphasen-Projekte mit höherem Chancen-Risiko-Profil und Bestandsanlagen zu mischen. Auch bei Bestandsanlagen kann man durch Ausbau und Effizienzsteigerung einen hohen einstelligen Prozentsatz bei der Rendite erreichen. Im Biogasbereich haben wir derzeit Anlagen mit einer Eigenkapitalrendite in Höhe von 11 oder 12 Prozent.

Und auch Vermögensverwalter und Stiftungen interessieren sich für das Thema.

Ja. Für Vermögensverwalter konzipieren wir exklusive Anlagen im kleineren einstelligen bis zweistelligen Millionenbereich für Investorengruppen aus fünf, sechs Familien. Und gerade Stiftungen dürfen ihre Geschäftstätigkeit ja nicht aus der Substanz, sondern nur aus den Erträgen finanzieren. Das wird heute immer schwieriger, hier bieten Erneuerbare-Energien-Anlagen eine gute Alternative.

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